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Das Beil und sein Zauber

Unsere Vorfahren waren vorbildlich: Was sie vor Jahrtausenden zur Bewältigung ihres Alltags erschufen, war nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern erwies sich auch als außerordentlich wertstabil. Steinbeile etwa haben bis in die Jetztzeit Konjunktur. Heute erzielen sie unter Sammlern hohe Preise und sind als museale Objekte geschätzt.

Alte Kulturtechniken sind aktueller denn je

Folgt man einigen Kritikern der Energiewende, so stehen uns alsbald - und zwar mit 100%iger Wahrscheinlichkeit bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre - größere Versorgungsengpässe im Bereich der Elektrizität bis hin zum europaweiten Blackout ins Haus. Schaltet man die grundlastfähigen Kern-, Kohle- und Gaskraftwerke der Reihe nach ab und setzt stattdessen auf sogenannte erneuerbare Energien, die jedoch größtenteils nur witterungsabhängig zur Verfügung stehen und überdies kaum hinreichend speicherfähig sind, und erhöht gleichzeitig noch die Zahl der Stromverbraucher durch forcierten Ausbau…

Nimm dir Vorlesezeit

Nimm Dir Vorlesezeit!

In dunklen Tagen leuchtet ein Hoffnungslicht umso heller. Zünde Dir eine Kerze an und gönne Dir und Deinem Kind eine Auszeit. Raus aus dem Strudel der tagesaktuellen Nachrichten – und rein in eine märchenhafte Geschichtenwelt. In der ein weises Kräuterweiblein Hoffnung bringt, zwei Kinder eine abenteuerliche Reise machen, der Hüter der Pflanzen das Land von der Plage befreit und am Ende (natürlich) alles gut ausgeht.   Wir von Steynerley.de verschenken eine Geschichte für 15 Minuten Lesezeit mit Deinem Kind –…

DDR Grenze

Wider das Vergessen

Wer aus Stein baut, baut für die Ewigkeit. Ewig sollten auch die Grenzanlagen der DDR halten. Dreißig Jahre nach dem Mauerfall findet man von ihnen allerdings kaum noch Spuren. Was nicht von Passanten weggetragen wurde, haben Bäume, Sträucher und Gras überwuchert. Wer sich auf Spurensuche begibt, findet nur vereinzelt Erinnerungen, wie den Grenzlehrpfad in Böckwitz (Sachsen-Anhalt). Als wir durch das ehemals geteilte Dorf gefahren sind, fragte mein Grundschüler, warum man überhaupt Reste der alten DDR-Grenze restauriert hätte. „Es ist doch…

Der Kreislauf des Lebens

Die Großsteingräber aus der Trichterbecherkultur (hier die großen Sloopsteene bei Wersen) sind jungsteinzeitliche Begräbnisstätten, Wohnsitze für die Ewigkeit. Kleinere Megalithgräber mit weniger Tragsteinen und Deckplatten, die nicht als Ganggrab angelegt sind, sondern nur aus einer Kammer bestehen, heißen auch Dolmen. In der Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen von Christian Rätsch fand ich im Kapitel über psychoaktive Pilze einen Hinweis auf die Dolmen im südindischen Kerala. Weil die Dolmen pilzförmig aussehen (was man auch an den nordischen Dolmen beobachten kann), heißen sie…

Starrende Steine

Vor einiger Zeit hatte ich hier schon einmal den rechten der beiden Steine vorgestellt, der wie ein versteinerter Ku-Klux-Klan-Anhänger aussieht. Das ist aber kein versteinertes Lebewesen, sondern ein Naturspiel. Ebenso der links abgebildete Stein, der an einen versteinerten Fischkopf erinnert. Ich hatte seinerzeit mein eigenes Unbehagen als Kind beschrieben, doch dabei die menschheitsgeschichtliche Dimension übersehen. In seinem neuen Buch "Diesseits von Eden - Über den Ursprung der Religion" (Berlin 2020) erinnert der Ethnologe und Kulturwissenschaftler Hans Peter Duerr an den…

Der Tag, an dem Sysiphos nicht mehr zur Arbeit erschien

Sysiphosarbeit endet nie. Tagein, tagaus muss der schwere Stein bergauf bewegt werden. Sysiphos erreicht den Gipfel nie, der Stein rollt kurz vor dem Ziel immer wieder talwärts. Bei den alten Griechen war Sysiphos der von den Göttern bis in alle Ewigkeit gestrafte Frevler. In der Moderne bei Albert Camus ist sein Tun der Inbegriff des Absurden und Sinnlosen, Sinnbild der menschlichen Existenz schlechthin. Weder in der einen noch in der anderen Konzeption kann Sysiphos entkommen. Bei den alten Griechen nicht,…

Zerstörungen

Am Morgen des 10. März 1945 sprengten deutsche Pioniere die Eisenbahnbrücke von Wesel (im Bild einer der noch heute zu besichtigenden Überreste) – ein letzter verzweifelter, gleichwohl sinnloser Versuch, die amerikanischen, kanadischen und englischen Truppen aufzuhalten. Solche Zerstörungen der Infrastruktur auf eigenem Staatsgebiet aus militärischen Gründen hat es schon immer gegeben: Dem Feind soll das Vorrücken erschwert werden. Unsere derzeitige Regierung benötigt für ihr flächendeckendes Zerstörungswerk auf eigenem Terrain – zerstörerisch vor allem mit Blick auf Freiheitsrechte, Wirtschaft, Finanzen und…

Westermarkelsdorf (2): Abschweifungen

Eine Pyramide am Strand einer deutschen Ostseeinsel? Nein, es fehlt die quadratische Grundform. Also ein Tetraeder. Wirkt aber trotzdem wie ein Architektenmodell einer längst untergegangenen Hochkultur. Und sehe ich nicht zahlreiche Menschen dort zu Füßen dieses Bauwerks herumlaufen? Nach ausgiebigem Bad in der Ostsee beginnen unter Einwirkung der Sonnenhitze die Gedanken seltsame Bahnen zu ziehen. Als Kind fiel es mir leicht, mich – angeregt durch seltsame Formen wie diese – in ferne Welten zu versetzen. Manchmal gelingt das auch heute…

Hier wächst Marathon

In einer Kiesgrube blüht einem so manche Überraschung. Hier neben einer Nachtkerze ein stattlicher wilder Fenchel. Aus der Urform sind durch Züchtung der Gewürzfenchel und der Gemüsefenchel entstanden. Fenchel wurde schon in der Antike als Arzneipflanze und Küchengewürz gleichermaßen geschätzt. Sein Ursprung liegt in Kleinasien sowie im Mittelmeerraum. Als Arzneipflanze setzt man ihn auch heute noch gegen Hustenreiz und Verdauungsbeschwerden ein. Und weil so mancher Krankheit ein böser Geist innewohnt, diente der Fenchel auch dem magischen Abwehrzauber gegen dunkle Mächte…