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Experimentelle Archäologie: Raseneisenerz, Fragment des Rennofens, Luppe

Experimentelle Archäologie und die Abnormität der Kreativen

Experimentelle Archäologie hinterlässt Spuren. Ich las vor wenigen Tagen die Hinterlassenschaften eines Rennofen-Experiments auf: einen Brocken Raseneisenerz als Rohstoff, ein Fragment des zertrümmerten Ofens und einen Brocken Luppe (im Bild v. l. n. r.). Mir kam, als ich die Stücke betrachtete. Hephaistos in den Sinn – in der griechischen Mythologie der Gott der Schmiedekunst. Hephaistos und das Hinken In seiner Schmiede fertigte Hephaistos die Waffen der Helden und die Attribute der Götter, so den Dreizack Poseidons, Zepter und Blitz für…

Gedichte machen kreativ

Nicht nur der Dichter selbst ist schöpferisch tätig. Auch das Lesen eines Gedichts kann unsere Kreativität aus dem Tiefschlaf reißen. Das geschieht auf geradezu unheimliche Weise. Die meisten der von mir geschätzten Dichter sind zwar längst tot. Dennoch sprechen sie zu mir, ziehen mich in ein Zwiegespräch hinein, mehr noch: in eine Stimmung, in jenen flüchtigen Moment, in dem die Dichtung stattfand. Manchmal passiert auch schlicht nichts. Dann aber kann so ein Dichterwort in mir wieder wahre Gerölllawinen lostreten und…

Kreativ auf dem Wirtschaftsweg

Für gewöhnlich nehmen die Erfordernisse des Alltags uns so sehr gefangen, dass wir allenfalls im Traum andere Welten betreten. Oder im Rausch. Aber geht das auch im nüchternen Alltag? Es war zwar noch Februar, dennoch geriet ich in richtiges Aprilwetter: Sonne, Regen, Sturmböen, Graupel im jähen Wechsel. Auf dem Asphaltweg hatte sich eine Pfütze gebildet. Ich blieb stehen, betrachtete das Spiegelbild. Ein Baum am Wegrand stand kopfüber. Es war der Baum und doch war er es nicht. Ein flüchtiges Abbild,…

wer schrift, dei blift

Die Schrift der Hand

Unsere Kinder, so geht die Klage, verlernen das Schreiben mit der Hand. An die Stelle der Verwandlung eines Wortes in eine feine, präzise Handbewegung nur noch monotones Tastendrücken und geisterhaftes Gleiten der Finger auf Screens. Das Hirn schreibt mit Beim Schreiben mit der Hand - also beim Ausführen von Schreibbewegungen mit Pinsel, Feder oder Stift auf Papier oder anderen Untergründen - kommt das motorische System des Hirns ins Spiel. Das Schreiben mit der Hand aktiviert verschiedene Areale des Gehirns. Nicht…

Laden für Handgemachtes

Homemade in DrenSTEINfurt

Bücherengel, Miniaturen aus Baumpilzen und Kunst aus Kuba: Kein Objekt ist wie das andere. Und genau das ist die Idee hinter „m8 Galerie für Handgemachtes“. Der kleine Laden in der Mühlenstraße 8 öffnet am 1. Dezember. Die Inhaberin des neuen Geschäfts im Herzen von Drensteinfurt ist die Journalistin Luise Richard: „Handgemachtes ist Trend und viele finden das klasse. Nicht jeder kann das selbst in dieser Qualität herstellen, sucht aber vielleicht ein besonderes Geschenk oder möchte sich selbst etwas Gutes tun“,…

Holz? Stein? Landschaft?

Holz ist organisch, Stein anorganisch. Dennoch kann auch Holz steinhart sein wie dieser tote Baumstamm unterhalb von Katharinenhof an Fehmarns Ostküste zeigt. Vertieft man sich in das Bild, tauchen Erinnerungen an früher einmal Gesehenes in uns auf, die uns in ganz andere Regionen führen. Man sieht ausgewaschene Canyons, Wüstenregionen, vielleicht sogar die Oberfläche ferner Planeten vor sich. Der kreative Spieltrieb der Natur kennt keine Grenzen. Oder ist es letztlich doch unsere eigene Kreativität, die uns diese Scheinwelten vorgaukelt? Einerlei –…

Kreativität: Mehr sehen, als da ist

Eine Glasmurmel und eine Flintknolle – mehr braucht es nicht, um unser Auge zu täuschen. Doch eine Täuschung ist nicht notwendig etwas Negatives. Eine Täuschung kann zum Quell der Kreativität werden. Unser Auge sieht im vorliegenden Bild – ein Auge. Eine erste Täuschung. Doch wölbt sich das Weiße des Auges dem Betrachter tatsächlich entgegen? Oder ruht die Murmel in einer Mulde?  Eine zweite Täuschung tut sich auf. Der Eindruck kann von Augenblick zu Augenblick wechseln – mal sieht man eine…

Kriegerische Kreativität

Man muss kein ausgemachter Misanthrop sein, um festzustellen, dass nichts die Entwicklung der menschlichen Intelligenz so sehr befördert hat, wie die Erfindung von immer raffinierteren, immer gemeineren Waffen. Das ist der Kern von Kreativität. In ihrem Buch „Silent Spring“ stellte Rachel Carson 1962 fest, dass von den frühen 40er Jahren bis 1960 weltweit über 200 neue chemische Ausgangsstoffe (!) entwickelt wurden (die wiederum Tausende neuer Produkte auf dieser Basis nach sich zogen)  – ein Boom, der nicht zuletzt durch den…