Skip to content
Herbstmeditation über das Leuchten innerer Billder

Herbstmeditation

Die Frage, ob es die Götter wirklich gibt oder ober sie nur Einbildungen der Seele sind, ist im Grunde müßig. Wir dürfen sogar ganz sicher davon ausgehen, dass sie Einbildungen sind. Doch sind sie wirklich „nur“ Einbildungen? Was ist unter „Einbildung“ zu verstehen? Einbildung ist nichts willkürlich von meinem Geist Hervorgebrachtes, sie ist nicht subjektiv – die Einbildungskraft kommt nicht aus dem Nichts, wohl aber aus dem Außen. Die Einbildung ist wie ein Abdruck, eine Spur – Abdruck und Spur…

Unternehmenskultur in bewegten Zeiten

Unternehmenskultur in bewegten Zeiten

Chefs haben es wirklich nicht leicht heute. Stürmische Zeiten führen zu Verunsicherung, Orientierungsverlust und Ängsten. Nicht nur bei den Chefs selbst, sondern auch bei den Beschäftigten. Die Folgen sind Frust, Motivationsverlust, vermehrte Fehltage, Fluktuation. Hat das was mit der Unternehmenskultur zu tun? Und welche Rolle spielen die Chefs dabei? Was ist Unternehmenskultur? Man veranschaulicht Unternehmenskultur für gewöhnlich im Bild des Eisbergs: der kleinere Teil oberhalb der Wasseroberfläche umfasst Dinge wie Leitbild, Strategie und Außendarstellung – also das, was sichtbar und…

Von der Würde eines Findlings am Strand von Katharinenhof

Von der Würde eines Findlings

Auf Würde antwortet man mit Respekt. Während mein Respektometer beispielsweise beim derzeit in Amt und Würden befindlichen Personal des Politik- und Medienbetriebs keinerlei Ausschläge verzeichnet, geht es bei diesem Stein geradezu durch die Decke. Der Findling hat mehr Würde und verdient folglich mehr Respekt als besagte Würdenträger. Wie der Findling wurde, was er ist Der Findling liegt am Strand südlich von Katharinenhof auf Fehmarn, seit die Gletscher der Weichseleiszeit ihn vor mehr als 10.000 Jahren von Skandinavien hierher verdriftet haben…

Die Sprache des Wassers

Die Sprache des Wassers

Ein paar Tage auf Fehmarn gehören für uns einfach zum Herbst. Die Ostsee zeigt sich während unseres Aufenthalts mal recht stürmisch, mal spiegelglatt und beinahe unbewegt. Das teilt sich nicht nur den Augen, sondern auch den Ohren und dem Gemüt mit. Die Sprache des Wassers ist vielfältig. Die See grollt Die starke Brandung während der stürmischen Tage verursacht ein weithin hörbares Grollen. Es wird nicht allein von den sich brechenden Wellen verursacht, die auf den Strand donnern, sondern vor allem…

Der schwarze Hahn

Der Hahn als Orakel- und Zaubervogel

Dem Hahn wurden in alten Zeiten prophetische Kräfte zugeschrieben. Mit einem ironischen Blick auf die Qualität der Wettervorhersage haben Spuren des alten Volksglaubens sich sogar bis in unsere Tage erhalten („Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt, wie es ist“). Auch als Wetterhahn auf der Kirchturmspitze erinnert er noch heute an diese Seite seines Wesens, wobei der praktische Nutzen als Anzeiger der Windrichtung sicherlich erst später hinzugekommen ist. Der Hahn als Orakel- und Zaubervogel…

Kirche im Licht

Des Guten zu viel

Licht ist wunderbar. In der Wohnung verströmt es Gemütlichkeit, am Haus leuchtet es den Weg und bietet einen gewissen Schutz vor Einbrechern. Doch wie es so ist mit guten Dingen – sie bleiben nur gut, wenn sie nicht im Übermaß daherkommen. Genau das passiert derzeit mit dem Licht. Nicht umsonst spricht man heutzutage von Lichtverschmutzung. In den Städten wird die Beleuchtung so üppig eingesetzt, dass man nachts am Himmel kaum noch Sterne sieht. Und selbst in Kleinstädten und dörflichen Regionen…

Sinnsuche: Sinn findet sich auch im Allerkleinsten

Sinnsuche: Über das Innen, das ein Außen, das ein Innen ist

Menschen sind auf Sinnsuche. Das waren sie schon immer. Aber heute sind sie es ganz besonders. Das liegt wohl auch an den chaotischen Zeiten, am Gefühl der Entwurzelung und daran, dass immer mehr Menschen auf ihrem Lebensweg Schiffbruch erleiden. So entsteht eine geistig-seelische Bedrohungslage, auf die geantwortet werden muss, will man sich nicht verlieren. Im Zentrum der Sinnsuche steht heute meist nicht irgendein Gottesglaube, sondern der Geist, der sich nach der Einswerdung mit dem Universum sehnt. Sinnsuche: Lässt sich Geist…

Vom Walnussbaum zum Dulcimer

Walnussbaum-Gedanken

Ende September ist Walnusszeit. Ein großer, alter Walnussbaum steht nur einen Steinwurf von unserem Haus entfernt auf öffentlichem Grund. Wir nutzen den Vorteil des kurzen Wegs und sammeln bevorzugt in den frühen Morgenstunden oder auch mal nachts, dann im Schein der Taschenlampe. So kann man, ungestört durch andere Sammler, über die Ernte der Nachtstunden allein verfügen. Noch wichtiger aber sind vielleicht die Gedanken, die sich zu dieser Stunde eher einstellen als am hellen Tag. Der Weltenbaum Der Walnussbaum bei uns…

Sprache und Luft

Sprache und Luft

Sprache und Luft? Wie könnte da der elementare Zusammenhang sein? Geht es um eine leichte, luftige Sprache? Luft ist das Element, das trägt und weiterträgt. Geht es also um Mitteilung? Luft ist vor allem das unsichtbare Element. Das unsichtbare Element Etwas aus der Luft greifen heißt: Es aus dem Nichts greifen. Das Nichts enthält auch nichts, folglich ist das aus der Luft Gegriffene auch nur ein Nichts. Die Luft nimmt man nur wahr durch das, was durch sie bewegt wird,…

Sprache und Erde

Sprache und Erde

Sprache und Erde haben (wie Sprache und Wasser, Sprache und Luft sowie Sprache und Feuer) vielfältige innere Bezüge. Dabei mag man zunächst Sprache und Heimaterde denken, an verwurzelte Sprache, an einen mehr oder wenig befremdlich klingenden Dialekt. Doch das, was Sprache und Erde verbindet, ist die Tendenz zur Verfestigung. Das Feste Wie Erde in der Verdichtung als Gebirge oder Gebäude zur festen Form neigt, so bringt auch Sprache feste Formen hervor: Worte und Sätze, die bleiben, Gedichte, Lieder, Gesetzestexte, Verträge,…