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Kunst oder Müll

Ist das Kunst – oder kann das weg?

Müll kann durchaus etwas Ästhetisches an sich haben. Nicht umsonst gibt es Kunstwerke aus Schrott, Abfall oder Gerümpel. Als Pionier dieser Kunstrichtung gilt Marcel Duchamp, der ein Pissoir zur Kunst erklärte. Unvergessen ist auch Josef Beuys, dessen Fettecke ein unbedarfter Hausmeister kurzerhand wegputzte. Ich bin neulich in ein ganzes Wäldchen voller unfreiwilliger Junk Art gelaufen. Eigentlich war es als Schulwald der angrenzenden Schule gedacht. Im Eingangsbereich hatte jemand einen breiten Holzsteg gebaut, die Kinder hatten sich an einfachen Hütten aus…

Pilze

Im Pilzland

Die Sommerferien waren verregnet und auch im Herbst tropfte es beinahe ohne Unterlass vom Himmel. Nach den Jahren der Dürre atmet die Natur hierzulande sichtlich auf – und lässt Pilze in selten gesehener Größe und Vielfalt sprießen. Jetzt durch den Wald zu streifen, ist wie die Entdeckungsreise durch ein Pilzland. Die wenigsten der Pilze kenne ich spontan. Doch darauf kommt es auch nicht an: Es ist einfach schön, ihre Formen und Farben, ihren Standort und ihre Vorlieben für ganz bestimmte…

Brücke für Napoleon

Eine Brücke für Napoleon

Eine Brücke, versteckt im Wald. Schlecht ausgeschildert – und doch eine Sehenswürdigkeit, weil laut einer Legende der französische Kaiser Napoleon gleich zwei Mal mit seinem Heer herübergeritten sein soll. Da die Napoleansbrücke als Beispiel für die Steuerverschwendung Niedersachsens gilt, habe ich mir das denkmalgeschützte Bauwerk in der Südheide angeschaut. Allerdings war es nicht ganz einfach die Brücke, die vermutlich um 1750 entstanden ist, zu finden. Denn Schilder, die mir den Weg weisen könnten, habe ich nicht entdeckt, als ich durch…

Villa Husch

Villa Husch

Eingerahmt von Birken und Brennnesseln steht die Villa Husch. Sie liegt ein gutes Stück vom Weg ab, Fenster und Türrahmen schauen auf eine Pferdeweide. Direkt davor schloss sich früher anscheinend eine kleine Terrasse an. Scheiben, Tür und Dach fehlen. Nach vielen Jahren sind nur die nackten Mauerreste übrig geblieben, teils verziert mit Graffiti. Im Haus haben sich irgendwann junge Bäume angesiedelt, doch offenbar war der Platz zu begrenzt: Sie sind längst abgestorben und vom Wind und Regen kahl geschliffen. Ist…

Wachsmaler

Rubbel den Wald

Wachsmalblöcke sehen aus wie glattgeschliffene Steine, besonders wenn sich vom vielen Gebrauch schon Ecken und Kanten gebildet haben. Im Gegensatz zu Steinen kann man mit den bunte Blöcken allerdings Kunstwerke auf Papier erschaffen. Das machten die Mädchen und Jungen, die gestern zur Veranstaltung „Rubbel den Wald“ in die Schul- und Gemeindebibliothek Havixbeck gekommen waren. Sie rubbelten mit den Wachsmalern feine und grobe Muster auf ein schlichtes Blatt Papier. Einige der Kinder entschieden sich für die Naturmaterialien wie Birkenrinde oder eine…

Pan Birkenmaus

Pan Birkenmaus. Das geflügelte Chaos

In meinem Buch „Einfach schöne Vorlesegeschichten“ gibt es eine Erzählung über eine Gurkenmaus, die im Gurkenbeet lebt. Sie ist der eigentlich Star des Buches, meine Kinder lieben sie. Deshalb war früh klar, dass es ein Buch nur mit ihr geben sollte. Doch dann ging ich im Wald spazieren und sah die Zerstörung, die ein Harvester beim Roden von Bäumen anrichtet. Steine, Wurzeln, der aufgerissene Boden – wie mögen sich die Tiere fühlen, die dort gelebt haben? Davon würde mein nächstes…

Blaubeeren

Blaubeerzeit

Meine Großmutter fuhr früher ‚in die Blaubeeren‘ oder auch in 'de Bickbejen' wie die Bauern sagten. Wenn die kleinen, aromatischen Beeren ab Ende Juli reiften, wurde eifrig gepflückt. Waren ihre Kinder dabei, wanderte ein Teil der Ernte direkt in den Mund. Trotzdem blieb noch genug für die Sammeldosen, die in einen großen Metalleimer entleert wurden. Die Früchte gab es dann als Piroggen mit Blaubeeren, auf Hefekuchen, als Marmelade oder Saft. Heute sammelt kaum noch jemand die erbsengroßen Beeren, die gänzlich…

Über Stock und Stein

Die Idee stammte von einem Guru aus der Agenturbranche, dessen Namen ich längst vergessen habe. Meetings, so lautete seine These, wären wesentlich kürzer, wenn alle Teilnehmer dabei stehen würden. Außerdem würden beim Herumstehen die kreativen Ideen nur so sprudeln. Da solche Innovationen immer einen schicken Namen brauchen, trafen wir Angestellte einer hippen PR-Agentur uns nun jeden Montagmorgen zum „Steh-Meeting“. Der Name, ein Zwitter aus Deutsch und Englisch, war wegweisend, so im Nachhinein betrachtet. Denn die Besprechung im Stehen war tatsächlich…

Bogenschießen im Wald: Darf man das?

Mitten im Wald ein Grenzstein? Fernab jeglicher Staats-, Landes- , Kreis- oder Kommunalgrenze? Klar, auch Wälder gehören irgendwem. Und damit man weiß, welche Bäume wer fällen darf, setzt man einen Grenzstein – hier meins, dort deins. Ganz in der Nähe von diesem Grenzstein haben wir unseren wilden Bogenschießplatz. Bogenschießen? Darf man das? Mitten im Wald? Einfach so? Mahnt der Grenzstein nicht, dass auch dem Freizeitspaß gewisse Grenzen gesetzt sind? Im Grundsatz erlaubt Zumindest in Deutschland darf man. Es ist nicht…