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Frohes Fest!

Haben Außerirdische eine geballte Ladung Weihnachtsgeschenke für uns Erdlinge abgekippt? Die Entäuschung beim Auspacken wäre groß: Was hier - verstärkt durch die Lichtstimmung des winterlich kalten Himmels - so einladend aussieht, würde sich beim Auspacken als Winterfutter für das Vieh entpuppen. Und insofern dann doch eine Freude. Wenigstens für das Vieh. Allen Besuchen von Steynerley ein frohes Fest!

Ein anderer Blick auf die Natur

Die zweite Ausgabe von Anbruch Magazin für Kultur & Künftiges ist soeben erschienen. Das Titelthema: Natur. Das Heft befasst sich weder mit den üblichen Ökothemen noch liefert es Beschauliches aus der Welt der Lurche und Moose. Es geht tiefer. Es geht um das Unberührte und Ursprüngliche in uns, es geht um den ewigen Grenzkonflikt von Natur und Kultur, es geht um seelische Hungersnöte. Im Gespräch mit dem Anthropologen Wolf-Dieter Storl wird versucht, einen Weg zurück zu unseren Quellgründen zu bahnen…

Freiheit! Freiheit?

Über Freiheit wurde schon viel nachgedacht. Im Wesentlichen läuft es darauf hinaus: Ist man frei etwas zu tun oder ist man frei, genau das zu lassen, was man eigentlich am liebsten tun würde? Geht es um das totale Ausleben der eigenen Möglichkeiten oder um die freiwillige Selbstbeschränkung? Doch sind wir überhaupt in der Lage, diese Entscheidung selbst zu treffen? Sind wir nicht allzuoft nur ein Spielball der Ereignisse und  der unvorhersehbaren Launen unseres Selbst? Ich habe eine Kurzgeschichte zu dem…

Spätherbstliches Farbspiel

Der Fliegenpilz zählt zu den heimischen Pilzen mit halluzinogener Wirkung (wegen dieser Wirkung wird er auch den Giftpilzen zugerechnet). Dieses Exemplar fand ich am Waldrand, nahe einem steinigen Acker. Die magische Potenz dieses Pilzes tritt hier auch optisch eindrucksvoll zutage, wenngleich ich bei der geradezu psychedelischen Farbwirkung natürlich ein wenig nachgeholfen habe. Doch lässt sich sagen, dass hier mit Mitteln der Bildbearbeitung lediglich etwas herausgeholt wurde, was in dem Objekt – also im halluzinogenen Pilz – schon von Natur aus…

Das Kleine. Das Nahe. Das Wunder.

In seiner Vorrede zu der Sammlung „Bunte Steine“ aus dem Jahr 1853 schreibt der Schriftsteller Adalbert Stifter: „Das Wehen der Luft, das Rieseln des Wassers, das Wachsen der Getreide, das Wogen des Meeres, das Grünen der Erde, das Glänzen des Himmels, das Schimmern der Gestirne halte ich für groß.“ Ich finde diesen Satz, diesen Gedanken großartig. Vor allem in einer Zeit, in der pöbelhafte Lautstärke, das schier endlose Gequassel über Nichtigkeiten, Aufgeregtheit bis zur Hysterie den Ton angeben. Da ist…

Der Kreislauf des Lebens

Die Großsteingräber aus der Trichterbecherkultur (hier die großen Sloopsteene bei Wersen) sind jungsteinzeitliche Begräbnisstätten, Wohnsitze für die Ewigkeit. Kleinere Megalithgräber mit weniger Tragsteinen und Deckplatten, die nicht als Ganggrab angelegt sind, sondern nur aus einer Kammer bestehen, heißen auch Dolmen. In der Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen von Christian Rätsch fand ich im Kapitel über psychoaktive Pilze einen Hinweis auf die Dolmen im südindischen Kerala. Weil die Dolmen pilzförmig aussehen (was man auch an den nordischen Dolmen beobachten kann), heißen sie…

Starrende Steine

Vor einiger Zeit hatte ich hier schon einmal den rechten der beiden Steine vorgestellt, der wie ein versteinerter Ku-Klux-Klan-Anhänger aussieht. Das ist aber kein versteinertes Lebewesen, sondern ein Naturspiel. Ebenso der links abgebildete Stein, der an einen versteinerten Fischkopf erinnert. Ich hatte seinerzeit mein eigenes Unbehagen als Kind beschrieben, doch dabei die menschheitsgeschichtliche Dimension übersehen. In seinem neuen Buch "Diesseits von Eden - Über den Ursprung der Religion" (Berlin 2020) erinnert der Ethnologe und Kulturwissenschaftler Hans Peter Duerr an den…

Der Tag, an dem Sysiphos nicht mehr zur Arbeit erschien

Sysiphosarbeit endet nie. Tagein, tagaus muss der schwere Stein bergauf bewegt werden. Sysiphos erreicht den Gipfel nie, der Stein rollt kurz vor dem Ziel immer wieder talwärts. Bei den alten Griechen war Sysiphos der von den Göttern bis in alle Ewigkeit gestrafte Frevler. In der Moderne bei Albert Camus ist sein Tun der Inbegriff des Absurden und Sinnlosen, Sinnbild der menschlichen Existenz schlechthin. Weder in der einen noch in der anderen Konzeption kann Sysiphos entkommen. Bei den alten Griechen nicht,…

Zerstörungen

Am Morgen des 10. März 1945 sprengten deutsche Pioniere die Eisenbahnbrücke von Wesel (im Bild einer der noch heute zu besichtigenden Überreste) – ein letzter verzweifelter, gleichwohl sinnloser Versuch, die amerikanischen, kanadischen und englischen Truppen aufzuhalten. Solche Zerstörungen der Infrastruktur auf eigenem Staatsgebiet aus militärischen Gründen hat es schon immer gegeben: Dem Feind soll das Vorrücken erschwert werden. Unsere derzeitige Regierung benötigt für ihr flächendeckendes Zerstörungswerk auf eigenem Terrain – zerstörerisch vor allem mit Blick auf Freiheitsrechte, Wirtschaft, Finanzen und…

Das Loch, in dem der Himmel verschwand

Das Mysteriöse liegt oft nur einen Steinwurf weit entfernt. Manchmal stolpert man darüber bzw. fällt, wenn man nicht aufpasst, sogar hinein. (Oder man fährt hinein. Aber dazu später mehr.) Dieses Loch am Strand von Römö muss tief sein, sehr tief. Vielleicht geht es einmal quer durch den Planeten? Denn man sieht ja den Himmel dort, wo er nicht sein sollte - unter uns, uns zu Füßen. In einem Loch. Ein ordinäres Spiegelbild kann es nicht sein, denn  der Himmel im…