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Schärfe

Ein Gewürz wie Chili oder Pfeffer ist scharf. Ebenso die Klinge aus Feuerstein oder Stahl oder eine zurechtweisende Antwort. Die sinnliche Wahrnehmung kann schärfer oder weniger scharf sein - je schärfer sie ist, desto mehr Eindrücke sammeln wir. Eine Argumentation kann scharfsinnig sein, dann lässt sie emotionale Einwände kaum zu. Und seit Corona wissen wir, dass der Staat sich bemüßigt fühlen kann, sogenannte Schutzmaßnahmen sogar nachzuschärfen. Aber was ist das Wesen von Schärfe? Das Gegenteil von scharf ist mild -…

Chip im Hirn: Wer lässt sich fangen?

Elon Musk plant, so ist überall zu lesen, menschliche Hirne durch die Implantation von Chips in Superhirne zu verwandeln. Das Versprechen: Unabhängig vom Smartphone & Co lässt sich mittels Chip blitzschnell, jederzeit und überall das gesamte Weltwissen abrufen, kann man mit jedem über alles kommunizieren und sich als eine Art Superintelligenz in der schönen neuen Welt bewegen. Durch das Hirnimplantat für jedermann wird der Mensch einen Riesenschritt auf dem Weg zur Überwindung all seiner Unzulänglichkeiten gehen. Der Mensch als Mängelwesen…

Über die Kunst, die richtigen Worte und Bilder zu finden

In der zwischenmenschlichen Kommunikation kann manches schief gehen. Besonders schief geht es gern dann, wenn man sich nicht klar macht, dass zwischen Bild und Text immer eine Wechselwirkung besteht. Auch das Bild selbst ist nicht beliebig – denn es könnte bei anderen Menschen einen gänzlich anderen Eindruck hervorrufen als bei einem selbst. Nirgendwo lässt sich so viel über Fehler in der Kommunikation lernen wie beim Studium von Kontaktanzeigen. Was sehen wir auf diesem Bild? Klar: Da steht ein Kaminofen. Sinnbild…

Draußen nur Kännchen?

Mag sein, dass "Gast" und "Gastronomie" in keinem etymologischen Zusammenhang stehen. Dennoch kommt das Wort Gast im Wort Gastronomie vor. Daran sollte sich erinnern, wer als Wirt voller Bangen auf den Jahreswechsel starrt: Die Bundesregierung möchte ab Januar den zeitweise abgesenkten Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie wieder auf 19 % anheben. Welcher Gast kann oder will das nach all den vorangegangenen Preiserhöhungen noch bezahlen? Im Gastgewerbe tätige Betriebe befürchten weitere massenhafte Schließungen. Krise nach Hausmacherart Natürlich kann man den Gastronomen nicht…

Was Feuersteins und Geröllheimers wirklich aßen

Gestern haben wir in Laer einen Abend veranstaltet zum Thema "Beginn von Ackerbau und Viehzucht in der Jungsteinzeit" – Jungsteinzeit nicht global betrachtet, sondern regional, also mit Blick auf den nord-/nordwestdeutschen Raum. Wir informierten unsere Gäste über die ersten Kulturpflanzen, die Anfänge der Tierhaltung, den Werkzeuggebrauch, die nicht immer rosigen Lebensumstände und natürlich auch über die kulinarischen Gepflogenheiten. Die Anfänge Hier im Münsterland kam die Sesshaftigkeit in Verbindung mit landwirtschaftlichen Tätigkeiten erst ab ungefähr 4.000 v. Chr. auf und damit…

Fluch der Bequemlichkeit

Natürlich beschäftigen wir als Mitglieder der schreibenden Zunft uns intensiv mit der schreibenden KI: Ist sie unsere Konkurrenz? Wird sie uns am Ende gar arbeitslos machen? Oder können wir uns ihrer gar – aus hier nicht näher zu erläuternden Gründen – bedienen? Die eigentliche Frage ist jedoch eine ganz andere. Dahl, Swift und die KI Ich hatte hier kürzlich auf Roald Dahl verwiesen, der in seinen Kurzgeschichte Der große Grammatisator eine Maschine erwähnt, die Romane schreiben kann – schneller und…

Feuer, Wasser, Erde und Luft machen das Brot

Längst nicht jedes Brot wird in einem traditionellen steinernen Holzbackofen gebacken, wo es eine Kruste erhält, die das Wirken der Hitze nicht nur auf den ersten Blick erkennen, sondern auf den ersten Biss auch schmecken lässt. Doch selbst das billigste Industriebrot aus der vollautomatisierten Backstraße kommt nicht ohne das Zutun der vier Elemente aus – hier allerdings in deutlich abgeschwächter Form. Vom Acker in den Ofen Das elementare Werden eines Brotes beginnt bereits auf dem Acker: Ohne die nährenden Kräfte…

Ein kurzer Schnitt durch die Menschheitsgeschichte

Heute schneiden wir mit Stahl, mit Keramik, mit Wasser, mit Diamanten und mit Laserstrahl. Selbst härteste Materialien lassen sich so zerschneiden. Die Herstellung und der Einsatz dieser Werkzeuge sind mit einem mehr oder weniger hohem Energieaufwand verbunden. Knochen und Stein reichten Über Jahrhunderttausende bediente sich der Mensch zum Schneiden oder zum Durchtrennen von Materie - Holz, Fleisch, Knochen, Fellen und Häuten, Sehnen, Bast - nur derjenigen Dinge, die er in der Natur vorfand und denen er mit relativ geringem Energieaufwand…

Achatlandschaften (4)

Eine trichterförmige Vertiefung am linken Bildrand, die Farbe Gelb erinnert an Sand. Lauert am Grunde des Trichters ein Ameisenlöwe auf sein Opfer? Gerät eine Ameise zu nah an den Rand des Trichters, ist ihr Schicksal besiegelt: Unaufhaltsam wird sie mit den wegrutschenden Sandkörnern hinabgleiten auf den Grund, wo ihr Todfeind sie bereits erwartet. Würden wir Blau statt Gelb sehen und wäre das Trichterszenario in einer Wasserwelt angesiedelt, hätten wir den Malstrom vor Augen. Der exakte Beobachter überlebt In seiner Erzählung…

Gurkemaus

(K)eine Lesung

Schon Fred Feuerstein besaß einen Fernseher. Die Beine bestanden aus Ästen, die Antenne aus einem Geweih und der Bildschirm war ein grob gehauener Steinklotz. Ganz so wie es sich für die steinzeitliche Familie „The Flintstones“ in der Zeichentrickserie aus den 1960er Jahren gehörte. Heute sind wir wesentlich weiter als Fred Feuerstein. Wir konsumieren nicht mehr nur leidenschaftlich, sondern produzieren mit Begeisterung Filmclips. Youtuber zu werden, ist bei vielen Teenies ein beliebter Berufswunsch. Ich muss gestehen, ich bin lieber hinter als…