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Sternstunden

Auf meiner Runde durch Wald und Feldflur heute früh kam ich an einem Stapel unlängst gefällter Fichtenstämme vorbei. Erfreut mich sonst bei frisch gesägtem Fichtenholz vor allem der harzige Duft, wurde heute auch noch das Auge angesprochen. Mein Blick fiel auf diese ganz außergewöhnliche symmetrische Prägung auf der Schnittfläche, die an einen versteinerten Seeigel erinnert. Doch wie kommt so etwas zustande? Vermutlich sind es Astansätze in perfekter Geometrie - die Natur als Künstler. Mitunter führen auch Holzstrahlen (Woodrays) zu spektakulären…

Sturm zieht auf: Tugend, Tat und Terror mit Ökosiegel

Es war einer jener sonderbaren Augenblicke der an Absonderlichkeiten nicht eben armen Menschheitsgeschichte, als der Mensch plötzlich sein Herz für die Natur entdeckte und sich zu ihrem Anwalt und Interessenvertreter aufschwang. Er tat dies, nachdem er selbst Jahrhunderttausende ein Opfer der Natur gewesen war – ihr auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, immer in Gefahr, einem wilden Tier, Pestilenzen aller Art, einem reißenden Strom oder schlicht den Launen des Wetters zum Opfer zu fallen. Doch dann hatte sich die Sache gedreht.…

Ins Gras beißen

Die schlichter gestrickten unter den Vegetarieren und Veganern glauben tatsächlich, den Stein der Weisen gefunden zu haben: Einfach Weidefläche in Anbaufläche umwandeln und schon klappt das mit der Welternährung – ganz ohne Tiere, ganz ohne durch rülpsende und furzende Viecher freigesetztes Methan, ganz ohne  Klimawandel und mit ganz viel gesunden Feldfrüchten für alle.

Hol Stein? Besser nicht in Holstein!

Was die wenigsten Geschiebesammler wissen: Das Wassergesetz des Landes Schleswig-Holstein untersagt (§ 78 Absatz 1) dem Strandbesucher doch glatt die Mitnahme von Steinen (im Wortlaut: von "Sand, Kies, Geröll, Steinen"). Zumal an Steilküsten, wo vor allem die dicken Dinger aber auch das zu Kiesbänken angehäufte Geröll als Wellenbrecher den heranbrausenden Wogen die Kraft nehmen und so die Steilküsten schützen sollen. Hinzu kommt, dass Steilufer Landschaftsschutz- oder Naturschutzgebiete sind, wo die Entfernung von Steinen aus Gründen des Biotopschutzes verboten ist. In…

Steilküste Nienhagen

Steine im Weg

Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. Johann Wolfgang von Goethe. Wie nett, dachte ich, als der Spruch in meiner Facebook-Timeline angezeigt wurde. Die Weisheit dahinter ist so simpel und doch trifft sie mitten ins Herz. Ich wollte ein bisschen mehr über ihn wissen. In welchem von seinen Werken hat Goethe ihn verwendet? Oder taucht er in einem von seinen Briefen auf? Statt Antworten zu bekommen, hatte ich schon nach wenigen Minuten Recherche…

Loblied der Mauer, zweite Strophe

Unlängst sang ich hier mein Loblied der Mauer als Eingrenzung des Eigenen und notwendige Voraussetzung für die Persönlichkeitsbildung, als Schutz und Hege des Menschlichen. Doch eine Mauer ist nicht nur Grenze, sie ist auch Lebensraum. Je älter sie ist, desto mehr wird sie von Pflanzen und Tieren als Rückzugsraum, als Brutstätte oder auch als Jagdrevier entdeckt. Doch selbst eine frisch aufgeschichtete Trockenmauer wird binnen weniger Wochen zum Biotop.

Mal mal Meer!

Wer malt heute noch Landschaften? Vielleicht der eine oder andere Sonntagsmaler, den es mit Staffelei, Leinwand, Pinsel und Farbkasten noch hinaus ins mehr oder minder Grüne drängt. Doch in der großen Kunst (groß sei hier ganz banausisch einmal definiert durch die Größe der Geldbeträge, die für ein Kunstwerk gezahlt werden), hat die Landschaft ihren Platz verloren. Ob für immer?

Du denkst, sie sind harmlos?

Steine – dem Bauern wie dem Badenden mitunter lästig, doch ansonsten harmlos? Wer so denkt, hat die wahre Natur eines Steines nicht erkannt. Immerhin waren Steine die ersten  Waffen der Menschheit und sind damit direkte Vorläufer der Atomrakete.

Schweineglück

Steine und nackte Erde sind alles, was übrig bleibt, wenn eine muntere Schweineherde voller Hingabe das getan hat, was Schweine nun mal am liebsten tun: Fressen. Die Schweine fressen natürlich nicht nur das saftige Grün, sondern sind in unermüdlicher Wühlarbeit auch auf der Suche nach nahrhaften unterirdischen Genüssen wie Wurzeln und Würmern. Da wird die Weide schnell zur Mondlandschaft.

Heiß, kalt, heiß

Kiel, 30. Juli 2019 Vor der Hitze geflüchtet, habe ich mich am Ausgang der Förde Richtung Bülker Leuchtturm auf einer Steinbuhne niedergelassen. Zwar nicht im Schatten, wie es geraten erscheint (es gibt hier keinen), doch ein frischer, kühlender Wind weht von See her, 5 bis 6 Beaufort, in Böen mehr. Die Hitze ist hier nicht mehr spürbar. Ich schließe die Augen, lausche den Wellen, vergesse alles um mich herum.