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Schweineglück

Steine und nackte Erde sind alles, was übrig bleibt, wenn eine muntere Schweineherde voller Hingabe das getan hat, was Schweine nun mal am liebsten tun: Fressen. Die Schweine fressen natürlich nicht nur das saftige Grün, sondern sind in unermüdlicher Wühlarbeit auch auf der Suche nach nahrhaften unterirdischen Genüssen wie Wurzeln und Würmern. Da wird die Weide schnell zur Mondlandschaft.

Heiß, kalt, heiß

Kiel, 30. Juli 2019 Vor der Hitze geflüchtet, habe ich mich am Ausgang der Förde Richtung Bülker Leuchtturm auf einer Steinbuhne niedergelassen. Zwar nicht im Schatten, wie es geraten erscheint (es gibt hier keinen), doch ein frischer, kühlender Wind weht von See her, 5 bis 6 Beaufort, in Böen mehr. Die Hitze ist hier nicht mehr spürbar. Ich schließe die Augen, lausche den Wellen, vergesse alles um mich herum.

Lüneburger Heide

Der verschwundene See

Wenn Steine reden könnten ... (Teil 1) … dann würde dieser weiße Mauerstein von dem satten Blobb berichten, mit dem er im schwarzbraunen Morast versunken ist. Glaubt man den alten Geschichten vom Moor, in dem der Heidesee bei Gifhorn einst entstanden ist, dann glitt der rechteckige Stein tiefer und tiefer, bis er schließlich auf einem weichen Untergrund liegen geblieben ist. Doch der Stein kann nicht reden und folglich weiß niemand, wie tief der Morast tatsächlich ist. Überhaupt sollte in der…

Grafitti Am Heideseehotel

Der vergessene Ort

Wenn Steine reden könnten ... (Teil 2) … dann würden die grauen Pflastersteine auf der Seeterrasse von unzähligen Gästen erzählen. Von Frauen in luftigen, bunten Sommerkleidern, Männern mit schwarzen Schuhen und weißen Hemden und von Kindern, die fröhlich Kiesel ins kaffeebraune Moorwasser warfen. Das Restaurant-Café am Heidesee an der B 188 bei Gifhorn in der Lüneburger Heide wurde vermutlich 1938 erbaut. Besonders in den 1960er- und 1970er Jahren war ein Ausflug dorthin so beliebt, dass die Autos dicht an dicht…

Steinernes Rätsel

Unterhalb von Katharinenhof auf Fehmarn liegt ein Findling mit einem markanten Detail: Zwei scharf herausgearbeitete Grate umrunden den ca. 90 cm langen Stein auf etwas mehr als dem halben Umfang. Wie kommt eine solche Bildung zustande?

Stolperstein: Natur-, Umwelt- oder Klimaschutz?

Der Gedanke, dass die Natur vor dem Treiben des Menschen zu schützen sei, geht im Wesentlichen auf Ideen des 19. Jahrhunderts zurück. Prägend für die Entstehung des Naturschutzgedankens in Deutschland war um das Jahr 1800 Alexander von Humboldt, der auch als Schöpfer des Begriffs Naturdenkmal gilt. Dort aber, wo Denkmäler errichtet werden, gilt es, an Vergangenes und Verschwundenes zu erinnern. Wehe also dem, dem Denkmäler errichtet werden!   Naturschutz ist Widerstand gegen Industrialisierung und Verzifferung Parallel zu den Gedanken von…

Helgoländer Feuerstein

Schon wieder Schinken? Hier trügt der Augenschein: Was so appetitlich anmutend an den unlängst an dieser Stelle vorgestellten Schinken aus der Räucherei von Arnd Müller erinnert, ist deutlich weniger saftig und weniger aromatisch, aber dennoch ebenfalls eine ausgesprochene Seltenheit: Der rote Feuerstein kommt weltweit nur auf Helgoland bzw. auf der Helgoländer Düne vor, Funde im angrenzenden Nordseeraum haben allesamt dort ihren Ursprung. Nicht zu verwechseln ist der rote Feuerstein mit dem in weitaus größeren Mengen anstehenden roten Helgoländer Sandstein.  …

Steynschmecker: Ein Schinken aus Apen

Wer Schinken sagt, will betrügen: Ich persönlich gehe davon aus, dass minimal 98 % dessen, was in deutschen Fleischereien, an Supermarkttheken und in den Grabbelregalen der Discounter sowieso als irgendeine regionale Schinkenspezialität angeboten wird, ein gesichtsloses, denaturiertes Allerweltsprodukt aus computergesteuerten Klimakammern ist. Je nach Programmeinstellung kommt es als würziger Seeluftschinken, rauchiger Schwarzwaldschinken oder mediterrane Schinkenspezialität frech fehldeklariert daher. Dabei geht es auch anders. Ganz anders. Natürlicher und ehrlicher.   Einer, der es wirklich anders macht Arnd Müller ist angetreten, die…

Städte, aus Korallenriffen erwachsen

Auch hier war einmal Meer. Es ist nur schon eine Weile her. 70 Millionen Jahre, um genau zu sein. Damals war das Münsterland der flache Ausläufer eines urzeitlichen Meeres. Doch dieses längst vergangene Meer hat Spuren hinterlassen in Gestalt von Ablagerungen, von Sedimenten – gebildet aus Sand und den kalkhaltigen Überresten von Korallen, Seeigeln, Tintenfischen, Muscheln und anderen unterseeischen Tieren, deren Abdrücke man heute als Versteinerungen im Sandstein findet. Die Sedimente verfestigten sich im Laufe der Zeit, wurden zu Stein.…

Je kälter es ist, desto blühender*

Von Silke Meyer Letzte Schneeschauer im März wechseln mit blauem Himmel und Sonnenschein. Der erste Zitronenfalter spielt in der Sonne, Leberblümchen öffnen ihre violetten Blüten und an den filigranen Zweigen der Pflaumenbäume beginnt es zu sprießen. Schneeweiße Blüten, bisweilen mit einem Stich ins Grünliche,  trotzen den noch kühlen Temperaturen, erst etwas später folgen die grünen Laubblätter. Und dann heißt es warten, denn die Ernte der saftig süßen und unwiderstehlich leckeren Steinfrüchte beginnt erst im Spätsommer.   Steinobst mit Tradition Den…