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Kein Bier für Nazis - und Kuchen auch nicht

Kein Bier für Nazis

Kein Bier für Nazis, keine Bratwurst für Nazis, keinen Kuchen für Nazis: Launige Hinweistafeln wie die oben abgebildete findet man heute an vielen Orten: auf Volksfesten, in Hofcafés, an Bierausschankstellen. Die Botschaft: Hier zeigt man Haltung, hier geht die korrekte Gesinnung über den kaufmännischen Gewinn. Die Gesinnung der Kundschaft Das hübsche Schildchen „Kein Kuchen für Nazis“ entdeckten wir 2024 im Hofcafé Albertsdorf auf Fehmarn – man bekommt dort übrigens Brot und Kuchen von vorzüglicher Qualität. Aber eben nur, solange man…

Das Erotische in der Natur

Das Erotische in der Natur

Das Erotische in der Natur ist allgegenwärtig. Nicht, weil Schäferstündchen gern im Wald und auf der Heide stattfinden. Nicht, weil der nackte Körper in der Natur seit jeher Gegenstand der Kunst ist. Das Erotische in der Natur ist auf ganz konkrete Weise anwesend: Jede Befruchtung einer Blüte, jedes Keimen eines Samenkorns, jeder frisch aus dem Ei geschlüpfte Jungvogel zeugt vom Erotischen. Der schleimige Froschlaich, der dröhnende Balzruf der Rohrdommel: Pure Erotik. Es wird Zeit, über den Begriff des Erotischen nachzudenken…

Fortschritt

Fortschritt

Fortschritt ist das Mantra der westlichen Zivilisation. Technik, Medizin, alle Lebensbereiche – was dem Fortschritt dient, gilt prinzipiell als gut. Was ihm im Wege steht, ist abzulehnen. Fortschritt ist noch immer die heilige Kuh, das Nichthinterfragbare. Wer ihn dennoch hinterfragt, gilt als Fortschrittsfeind. Zwar gibt es eine geduldete Kritik, doch die ist nicht radikal, sondern wägt unterschiedliche Auslegungen des Fortschrittsgedankens gegeneinander ab – fortschrittliche Verfahren etwa, die die Umwelt belasten, sind weniger gut als ein umweltfreundliches Voranschreiten der Technologie. Doch…

Nachdenken über Sesshaftigkeit

Sesshaftigkeit

Unterwegs. Eine kurze Rast auf einer Frühlingswiese lädt zum Nachdenken ein. Zum Beispiel über Sesshaftigkeit. Sesshaftigkeit entstand, als unsere Vorfahren vom nomadisierenden Jäger und Sammler zum Bauern wurden. Zwar gab es auch danach immer noch Ortsveränderungen, wenn etwa der Boden nichts mehr hergab. Dann zog man einige Kilometer weiter, machte neues Land urbar und lebte dort für ein paar Jahre. Doch blieb es bei Ortswechseln in einem engen Umkreis, man blieb der Landschaft weitgehend treu. Radikale Ortsveränderungen waren eher unfreiwillig…

Lost Place

Lost Place mit Maulwurf

Lost Places üben eine gewisse Faszination aus. Es ist fast so, als würden sie eine eigene Sprache sprechen. Man steht ganz still, erfüllt von einem inneren Kribbeln, und lauscht dem Flüstern: Was hat dieser Ort zu berichten? Wer ist hier frühergegangen? Warum? Wann? Was haben diese Menschen erlebt? Wer waren sie? Und welche unsichtbaren Spuren haben sie hinterlassen? Neulich bin ich durch Zufall in einen Lost Place gestolpert. Eine schicke, neue Treppe führte einen Wall hoch, auf dem früher Bahnschienen…

Mühlen - hier die Wassermühle Nettetal im Osnabrücker Land

Mühlen

Mühlen waren im Volksglauben seit je her als Orte des Unheimlichen verschrien, an denen es spukte, Geister, Hexen und Teufel ihr Unwesen trieben. Ganz gleich, ob Wind- oder Wassermühle: Müller galten als unehrlich. Mühlen hatten ihren Platz immer außerhalb des Ortes, sie lagen abseits – und wurden vielleicht deshalb als Ort mystischer und auch erotischer Bedeutung angesehen, ein Ort für Liebesabenteuer, an dem uneheliche Geburten öfter vorkamen als an anderen Orten. Die schöne Müllerin als Ehebrecherin ist legendär. Woher der…

Wege

Wege

Wege haben wir heute so viele, dass wir uns ohne Wegeleitsystem nicht einmal mehr in großen Gebäuden zurechtfinden würden. Neben den Wegen, auf denen wir täglich unterwegs sind, gibt es Wege des Geistes. Sie sind anderer Art. Während die ersten gut ausgeschildert sind, führen Wege des Geistes in die Wildnis. Wege in der Landschaft Am Anfang war nur weglose Wildnis. Nach und nach entstanden, wo Menschen unterwegs waren, Wege. Schmale Pfade, häufiger begangen von Wildbeutern und Sammlern. Später dann, nach…

Shiva Nataraja

Shiva Nataraja: Eine andere Geschichte der Auferstehung

Shiva Nataraja, der tanzende Shiva im Flammenkranz, tanzt die Schöpfung und die Zerstörung. Ein Geschehen, das sich ewig wiederholt. Shiva Nataraja: Die Symbolik Shiva Nataraja ist vierarmig. Drei der Arme weisen vom Betrachter aus gesehen nach links. Die linke obere Hand hält eine kleine Trommel, Symbol der Urschwingung, in der die Welt erschaffen wird. In der rechten oberen Hand sehen wir das Feuer der Vernichtung, in das die Welt immer wieder eintaucht. Die untere rechte Hand weist auf den beim…

Black Rock mit Rohtaut

Black Rock und die Weisheit     

Black Rock ist eine US-amerikanische Investorengesellschaft mit Sitz in New York City und der weltweit größte Vermögensverwalter? Es gibt Leute, die das wirklich glauben. Black Rock ist aber, wie der Name schon sagt, nichts weiter als ein black rock, ein schwarzer Felsen eben. Und diesen schwarzen Felsen suchte ich kürzlich auf. Black Rock, Stein der Weisen Als ich im Morgengrauen dort ankam, fand ich den schwarzen Felsen besetzt vor. Auf ihm thronte eine Gestalt, wie man sie aus den alten…

Krater

Der Tag, an dem das alles im Krater verschwand

Der Krater war über Nacht entstanden, einfach so. Niemand hatte seine Entstehung vorhergesehen und kein Experte konnte sie erklären. Die Experten bemühten sich zwar und überboten sich gegenseitig mit wirren Theorien. Doch niemand hörte auf sie. Aber so ist das eben: Die interessantesten Dinge im Leben passieren einfach so. Wozu so ein Krater gut ist Ein paar Wagemutige trauten sich bis dicht an den Krater heran. Er maß von einem Rand zum anderen mindestens 500 Meter und war unendlich tief…