Skip to content

Nicht jeder alte Steinbruch hat ein so hinreißend schroff-unheimliches Gepräge wie der renaturierte Diabas-Steinbruch von Wolfshagen. Der ehemalige Kalksteinbruch bei Rheine wirkt in seiner terrassenartigen Abstufung fasst anmutig. Schön auch das bei hohem Sonnenstand türkisfarben schimmernde Wasser. Wie gern wäre ich an diesem heißen Sommermorgen in die kühlen Fluten eingetaucht.

Doch leider täuscht der Eindruck: Was hier so einladend frisch aussieht und landschaftlich an manche Karl May-Filme aus den 1960er Jahren erinnert, ist dem Publikumsverkehr leider verschlossen. Zwar führt ein Rundweg um das Gelände, der reizvolle Ausblicke gewährt, doch mehr ist nicht drin.

Dem Bedauern gesellt sich Einsicht bei: Wäre der Talgrund für jedermann zugänglich, würde er sich binnen nur eines einzigen Tages in eine Müllhalde verwandelt haben.

 

Foto: Lutz Meyer

Lutz Meyer ist Texter und Autor. Schwerpunktthemen sind Gesundheit, Bauen und Philosophie.

Dieser Beitrag hat 0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar