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Rätselnd stehen wir vor den kreisförmigen Steinsetzungen aus der Vorzeit: Wozu dienten sie? Hatten sie eine besondere Funktion, spielten sie womöglich eine herausragende Rolle im Leben der Menschen? Dass sie nicht willkürlich in die Landschaft gestellt wurden, dürfte klar sein. Dazu war der Aufwand viel zu groß, die tonnenschweren Blöcke und Brocken aus oft weit entfernten Gegenden herbeizuschaffen und aufzurichten.

Alte Kraftorte

Meist wird den Steinkreisen heute eine kultische Bedeutung zugesprochen: Hier fanden Versammlungen statt, wurden Rituale ausgeführt, Opfer erbracht, Götter beschworen. Manche Steinsetzungen werden auch eine astronomische bzw. kalendarische Funktion gehabt haben, um die Zeit der Sonnenwenden und den günstigsten Zeitpunkt der Aussaat zu bestimmen. Die kalendarische Funktion lässt sich durch einfaches Ausprobieren auch heute noch nachvollziehen. Rückschlüsse auf eine kultische Bedeutung der Steinkreise ergeben sich aus Bodenfunden in unmittelbarer Nähe. Darüber hinaus ist es mehr als nur eine spannende Freizeitbeschäftigung, sich auf die Spuren der Entstehung und Entwicklung des menschlichen Bewusstseins zu begeben. Hier lohnt sich die Auseinandersetzung mit Erich Neumann „Ursprungsgeschichte des Bewusstseins“ (Neumann war Mitarbeiter Carl Gustav Jungs und entwickelte dessen Lehre von den Archetypen weiter).

Komplexe und einfache Anlegen

Zu den bekanntesten Steinkreisen gehört Stonehenge. Hier wurde das Steinkreis-Prinzip sehr komplex und in höchster Vollendung ausgeführt. Die meisten Steinkreise sind deutlich einfacher angelegt und auch kleiner. Man findet sie in großer Zahl noch heute im nördlichen und westlichen Europa im Bereich der Megalithkultur. Viele von ihnen sind überwuchert oder zerstört, manche Steine wurden entnommen und für andere Zwecke weiterverwendet. Dieses Schicksal teilen die Steinkreise mit den meisten Großsteingräbern.

Magische Kreise?

Unter den Altertumsforschern gibt es nicht wenige, die meinen, dass diese Steinsetzungen nicht zufällig genau dort errichtet wurden, wo sie stehen: Steinkreise fände man vor allem an energetisch aufgeladenen Punkten der Landschaft, an Kraftorten. Wieder andere gehen noch ein Stück weiter und sagen, dass die Anordnung der Steine Kraftfelder erzeugen könne – fast nach Art elektrischer Schaltkreise. Dies könne man sich auch bei der Arbeit im Garten zunutze machen: Steinkreise, die nach bestimmten Regeln ausgerichtet werden, beeinflussen das Pflanzenwachstum positiv. Darüber hinaus wirken sie auch auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen und Tieren ein (vermutlich steht bei dieser Idee Wilhelm Reich mit seinen Orgonakkumulatoren Pate). Anregungen finden sich in dem Büchlein von Jörg Baum: „Magische Steinkreise: Schutz und Heilkraft für Heim, Haus und Familie“.

Tja. Und jetzt heißt es: ausprobieren! Steine gibt es überall. Wer nicht in einer von Natur aus steinreichen Gegend wohnt, kann sich für kleines Geld einen Sack Basaltbruch im Baumarkt besorgen. Es müssen keine Brocken sein, die sich nur mit dem Radlader bewegen lassen. Hier kommt es nicht auf die Größe an. Auch handliche Steinkreise können der Theorie zufolge ein Kraftfeld erzeugen. Und dafür ist Platz auch in der kleinsten Hütte. Schaden kann’s ja nicht.

In diesem Sinne: Allen, die hier ab und an vorbeischauen, ein erfülltes neues Jahr!

Foto: Lutz Meyer

Lutz Meyer ist Texter und Autor. Schwerpunktthemen sind Gesundheit, Bauen und Philosophie.

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