Die Haselnuss zählt zu den ersten Gehölzen, die Norddeutschland nach der Eiszeit…
Shiva Lingam: Unter diesem Namen werden seit einiger Zeit mehr oder minder phallusartig geformte Kiesel vermarktet, die aus dem Flussbett des Narmada-Flusses in Zentralindien stammen und auch nur dort vorkommen.
Shiva Lingam: Penis oder nicht?
Shiva Lingam ist ein längst auch im Westen gefragtes Accessoire esoterisch inspirierter Menschen. Diese Steine symbolisieren die schöpferische, erhaltende aber auch zerstörerische Kraft des Gottes Shiva.
Als Symbol der Schöpferkraft und Fruchtbarkeit wird der Stein – dies aber wohl vor allem in der westlichen Welt – ohne Umschweife und ausschließlich als Symbol für den Penis interpretiert. Ob dies auch im hinduistischen Glauben so ist, sei dahingestellt.
Ursprünglich ist Shiva Lingam die materielle Manifestation der eigentlich unsichtbaren Schöpferkraft. Repräsentiert wird hier die männliche Kraft (also dürfte die phallische Bedeutung zumindest mitgemeint sein), die von der weiblichen Energie belebt wird. Letztere manifestiert sich als Yoni (Vulva, Vagina und Uterus).
Aufragendes
Steinzeitliche Menhire, Donnerkeile oder durch das Spiel von Wind und Wellen geformte Steine haben stets die Phantasie der Menschen in eine bestimmte Richtung angeregt. Menhire sollen für Fruchtbarkeitskulte genutzt worden sein, und der als Pulver eingenommene Abrieb phallisch geformter Steine vermochte gemäß der Überzeugung der alten Volksheilkunde längst erlahmte Lendenkraft wieder zu mobilisieren – ganz so, wie man es auch bestimmten, einschlägig geformten Gemüsesorten wie dem Spargel nachsagt. Darüber hinaus stehen Steine dieser Form aber auch als Symbol für die Säule, die Himmel und Erde, Menschen und Götter, Unterwelt und Oberwelt, Unsichtbares und Sichtbares miteinander verbindet.
Was ist ein Symbol?
Das Wort Symbol stammt aus dem altgriechischen symbállein. Es bedeutet: etwas zusammenbringen, vergleichen. Zusammengebracht wird im Shiva Lingam der konkrete Gegenstand – hier der Stein – mit etwas Unsichtbarem, der Schöpferkraft. Diese wird im Stein erkennbar – jedenfalls für denjenigen, der nicht nur die materielle Oberfläche sieht.
Was sagt der Stein?
Der Stein liegt nicht nur vor unseren Augen, er spricht auch zu uns. Steine können auf vielfältige Weise sprechen – dieser Stein könnte etwas sagen über seine Größe, sein Gewicht, seine Farbe, seine mineralogische Eigenart (z. B. Quarz, Eisenoxid, Jaspis, Kalkstein, Sedimentgestein). Er kann aber auch sagen: „Ich bin mehr als nur ein schnöder Stein. In mir manifestiert sich die kosmische Energie, die göttliche Schöpferkraft. Ich stärke deinen Organismus, wirke der Unfruchtbarkeit entgegen, kann spirituelle Einsichten vertiefen, vitalisiere und verjünge dich“. Natürlich ist nicht jedes Ohr geneigt oder auch nur fähig, diese Sprache zu hören. Doch wer die Sprache der Steine auch in ihrer Tiefendimension versteht, hat möglicherweise mehr vom Leben.
Foto: Lutz Meyer