Dem Hahn wurden in alten Zeiten prophetische Kräfte zugeschrieben. Mit einem ironischen…
Panta rhei. Gerät feste Materie ins Fließen, wird sie irgendwann auch wieder fest. Glutflüssige Lavaströme erstarren nach einer Weile. Ähnlich verhält sich zu einem Hügel angehäufter Sand, der nach tagelangem Dauerregen ins Rutschen gerät. Die Abflussrinnen des Wassers graben sich an manchen Stellen tief ein, was dem Hügel dieses markante Aussehen verleiht, das entfernt an einen Vulkan erinnert. Setzt unmittelbar danach eine starke Frostperiode ein, erstarren die Formen wie Lava an der kühlen Luft. Zu bestaunen ist dieses Kunstwerk der Natur derzeit in der Sandgrube bei den Bockholter Bergen bei Gimbte. Sobald Tauwetter einsetzt, wird der Wind die Sandkörner erneut in Bewegung bringen.
In der Seele ist’s wie in der Natur
Ähnliches passiert auch beim Menschen. Wirken starke Ereignisse auf Wertegefüge ein, geraten sie in Bewegung, ordnen sich neu. Eine neue feste Form entsteht, die für mehr oder weniger lange Zeit Bestand haben wird. Das passiert im Seelenleben jedes Einzelnen, aber auch auf gesellschaftlicher Ebene. Gerade erleben wir, was an veremintlich festgefügten Glaubenssätzen alles in Bewegung geraten kann.
Der griechische Philosoph Heraklit beschreibt diesen Wandel sehr anschaulich: „Wir steigen in denselben Fluss und doch nicht in denselben, wir sind es und wir sind es nicht.“ Panta rhei. Alles fließt. Und aufzuhalten ist es nicht.
Foto: Lutz Meyer
Dieser Beitrag hat 0 Kommentare