Uralten indischen Traditionen folgend, lassen sich im Menschen unterschiedliche Chakren bzw. Energiezentren…
Morbier ist eine traditionsreiche französische Käsespezialität, die sich durch eine waagerechte Schicht aus Pflanzenasche auszeichnet. Fasercalcit ist ein Stein, der ebenfalls durch eine waagerechte Ascheschicht hervorsticht. Eine gewisse Ähnlichkeit ist also nicht von der Hand zu weisen.
Die Ascheschicht im Morbier hatte einmal eine wichtige Funktion: Wenn in harten Wintermonaten die Milch witterungsbedingt nicht ins nächste Dorf zur Weiterverarbeitung gebracht werden konnte, reichte die Ausbeute eines Melkgangs oft nicht für einen ganzen Käselaib aus. Damit der Bruch aus der Morgenmilch vor Verkeimung und Austrocknung geschützt blieb, bestreute man ihn mit einer Schicht aus Holzasche. Die Asche spielte also die Rolle eines Konservierungsmittels. Auf diese Schicht wurde dann die Abendmilch gegeben. Auch im weiteren Reifeprozess blieben die Schichten getrennt. Der Morbier schmeckt würzig und leicht erdig. Ihre ursprüngliche Funktion im Herstellungsprozess hat die Ascheschicht heute verloren. Doch sie erzählt noch immer eine Geschichte.
Der Morbier unter den Steinen?
Eine ganze andere Geschichte erzählt die Ascheschicht, die man an Fasercalciten wie dem oben abgebildeten erkennt. Fasercalcit (oder auch Faserkalk) mit gut ausgebildeter Ascheschicht erinnerte mich schon als Kind an ein Stück vielleicht etwas ausgetrockneten Morbiers. Doch während der herkunftsgeschützte Käse ausschließlich aus der Franche-Comté stammt, findet man den meist gelblichen Fasercalcit nur an der holsteinischen Ostseeküste und im Norden Mecklenburg-Vorpommerns. Auch er ist in gewisser Weise eine Spezialität.
Zeuge eines vorgeschichtlichen Vulkanausbruchs
Die Ascheschicht im Fasercalcit hat keine konservierende Funktion wie die im Käse. Dennoch konserviert auch sie etwas. Die dünne schwarze Linie im Stein entstammt nämlich einem Vulkanausbruchs während der Zeit, in der der Stein sich bildete. Das war irgendwann vor gut 40 Millionen Jahren.
Genauer gesagt handelt es sich nicht um eine Ascheschicht, sondern um eine Tufflage – also verfestigtes vulkanisches Eruptivgestein. Zu der Zeit waren die Dinosaurier schon ausgestorben, doch es gab hierzulande Riesenameisen, Krokodile, Riesenschlangen und Pferde, die auch im Erwachsenenalter so klein wie ein Fuchs waren. Von alledem erzählt dieser dünne schwarze Strich in einem kleinen Stein. Nebenbei erinnert uns diese feine schwarze Linie uns auch daran, dass wir alle miteinander auf einer riesigen Magmakammer sitzen und uns nur ein Geringes von der totalen Auslöschung trennt.
Fasercalcit ist übrigens gar nicht so selten. Gute Fundstellen liegen beispielsweise bei Großenbrode in Ostholstein, wo der Fasercalcit in Bänken unterhalb der Steilküste ansteht. Doch um Fasercalcite mit gut ausgeprägter Ascheschicht zu finden, braucht man schon etwas Glück.
Foto: Lutz Meyer
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