Ich habe mir schon seit langem abgewöhnt, auf das Geschwätz von Politikern…

Vor allem im eiszeitlichen Geschiebe des Nordens ist der Feuerstein oder Flint überall zu finden. Obsidian oder Vulkanglas wiederum findet sich in Landschaften mit ausgeprägtem Vulkanismus. Flint und Obsidian haben trotz ihres unterschiedlichen Aussehens markante Gemeinsamkeiten wie den hohen Kieselsäuregehalt. Am hervorstechendsten aber ist die Verwendung als Rohmaterial für rasiermesserscharfe Werkzeuge und Waffen.
Flint und Obsidian, Wasser und Feuer
Beide Gesteine verdanken ihre Entstehung einem Prozess des Fließens und Erstarrens. Während bei der Entstehung von Flint das Wasser die entscheidende Rolle spielt, ist es beim Obsidian das Feuer. Obsidian entsteht sehr schnell, sobald die vulkanische Schmelze erstarrt. Die Entstehung von Flint hingegen vollzieht sich über Jahrmillionen.
Der Ausdruck Feuerstein für Flint ist, zumindest was die Entstehung betrifft, also nicht korrekt. Hitze spielt bei seiner Genese keine Rolle. Der Name bezieht sich vielmehr darauf, dass sich mittels Feuerstein und einem eisenhaltigen Material wie Pyrit oder Markasit feurige Funken schlagen lassen. Das ist mit Obsidian nicht möglich.
Kulturstein
Schon früh erkannten Menschen den besonderen Nutzen des Feuersteins für das Entfachen eines Feuers. Ein weiterer Nutzen dürfte nahezu zeitgleich entdeckt worden sein: Beim Aneinanderschlagen der Steine abspringende Späne waren von äußerster Schärfe. Mit dieser Urform des Messers ließen sich Sehnen und Häute zerteilen, Felle und Knochen bearbeiten. Kleinere Abschläge eigneten sich als Pfeilspitzen für die Jagd. Abschläge vom Obsidian sind ebenfalls sehr scharf. Beide Steine sind jedoch nicht biegsam und sehr hart und brüchig, d.h. ihre Verarbeitung war aufwendig und erforderte große Umsicht (auch wegen des Verletzungsrisikos).
Werkzeuge oder Waffen aus diesem Material waren immer sehr bruchgefährdet. Das erklärt auch den hohen Anteil an historisch gebrochenen Fundstücken. Dies war womöglich zugleich die Geburtsstunde des Recyclinggedankens – brach ein Dolch oder eine Axt aus Feuerstein, verwendete man sie als Feuerschläger oder kleine Handaxt weiter. Dabei trug man mehr der Mühsal der Fertigung Rechnung als einer Rohstoffknappheit.
Foto: Lutz Meyer