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Der Gedanke, dass ein fremdartig wirkender Stein aus anderen Welten stammen müsse, ist naheliegend. Man kann sich ein Phänomen nicht erklären, also kann es wohl nicht von dieser Welt sein. Mit wachsendem Wissen freilich wird das allermeiste erklärbar. So auch mancher scheinbare Meteorit.

Steine wie die abgebildeten galten einmal als Meteorite. Ihre glasartige Schmelze schien auf große Hitze hinzudeuten, wie man sie zum Beispiel mit verglühenden Sternschnuppen in Verbindung bringt. Tatsächlich handelt es sich aber um sogenannte Tektite. Sie stammen nicht aus dem All, haben aber gleichwohl mit den feurigen Besuchern aus den Tiefen des Universums einen Berührungspunkt. Und dies sogar im handgreiflichsten Sinne: Tektite entstehen, wenn irdisches Gestein größter Hitze ausgesetzt und angeschmolzen wird, sprich: Dort, wo ein Meteorit oder Asteroid einschlägt, deformiert er die Steine im Umkreis des Einschlagortes. Daher die glasige Schmelze.

Das ist nun kein Grund, enttäuscht zu sein. Zwar sind diese Steine keine Besucher aus dem All, aber sie hatten als Erdlinge Kontakt mit einem. Und ist das nicht noch viel aufregender?

 

Foto: Lutz Meyer

Lutz Meyer ist Texter und Autor. Schwerpunktthemen sind Gesundheit, Bauen und Philosophie.

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