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Steine am Strand sind den meisten Menschen ein Graus. Man liegt lieber im warmen, weichen Sand als auf spitzen, kantigen Kieseln. Und Steine im Wasser gar, über die man stolpern kann – schrecklich. Weiß man aber etwas über Steine, kann man sie auch anders sehen: als erdgeschichtliche Zeugen, die sehr vieles zu berichten haben. Denn kein Stein gleicht dem anderen.

Unterschiede erkennen

Mancher Stein ist vulkanischen Ursprungs und wurde von den Gletschern der Eiszeit hierher verschoben. Der Kenner kann anhand der Zusammensetzung sogar den genauen Herkunftsort und das Alter ablesen. Andere Steine sind Sedimente – Bruchstücke uralten Meeresbodens. Vieles ist vom Wasser rundgeschliffen, anderes in der Brandung zerbrochen und scharfkantig. Dazwischen Versteinerungen wie Donnerkeile oder Seeigel. Um das verlässlich zu erkennen, braucht es Wissen. Erst Wissen bringt den Stein zum Sprechen.

Was Apps niemals leisten können

Aber reicht nicht auch die App auf dem Smartphone, die einem hilft, das Gefundene zu bestimmen? Es gibt einen gewichtigen Unterschied zwischen erworbenem Wissen und der App, die uns sekundenschnell mit Instant-Wissen versorgt: Während das online für den Moment abgerufene Wissen nach kurzer Zeit meist wieder vergessen ist, gräbt sich das mühsam und langwierig angeeignete Wissen, das man sich z. B. in Gesprächen mit Kundigen oder aus dem Studium mehrerer Bücher intensiv erarbeitet hat, tief ins Gedächtnis ein und ist dort auch nach Jahrzehnten jederzeit abrufbar und mit anderen Kenntnissen verknüpfbar.

Foto: Lutz Meyer

Lutz Meyer ist Texter und Autor. Schwerpunktthemen sind Gesundheit, Bauen und Philosophie.

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