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Graue Zellen im Gespräch

Graue Zellen – sie waren mir glatt entgangen, als ich hier unlängst ein paar Notizen zur Farbe Grau veröffentlichte. Die grauen Zellen im Gehirn sind eigentlich immer aktiv, sogar nachts. Reden zwei Menschen miteinander, sind sie besonders aktiv.

Graue Zellen, vielgestaltiges Leben

Ganz gleich, ob es ein philosophisches Gespräch ist, ob es um die Zutaten für das Abendessen geht oder Worte der Liebe gewechselt werden: Die grauen Zellen sind immer hochaktiv, neuronale Feuerwerke brennen ab – man erkennt es äußerlich am Leuchten der Augen, am Klang der Worte. Denn die Sinnesorgane nehmen nicht nur auf, sie strahlen gleichsam nach außen ab, was dann wiederum von den Sinnesorgangen unseres Gegenübers aufgenommen und zur millisekundenschnellen Weiterverarbeitung an dessen graue Zellen weitergeleitet wird.

Aber sind die grauen Zellen, ist das Gehirn auch tatsächlich grau? Die wirkliche Farbe des Gehirns ist, betrachtet man es von außen, eher rentnerbeige, durchzogen von roten Blutgefäßen. Im Querschnitt werden dann graue und weiße und auch andersfarbige Areale sichtbar. Wie auch immer: Diese unscheinbaren grauen Zellen bringen ganze Welten hervor – die Welt als Wille und Vorstellung.

Grauer Schleim, spektakuläre Formen

Auch im Inneren von Muscheln und bizarr geformter Schneckenhäuser lebt etwas, das von außen betrachtet oft grau und formlos erscheint. Doch der Schein trügt: Dieses Grau bringt faszinierende Formen hervor, die als Fossilien sogar Jahrmillionen überdauern. Es ist das Wunder des Lebens, was hier sichtbar wird – aus dem Unscheinbaren erwächst ein Universum der Farben und Formen. Der Geist dahinter aber kleidet sich ganz bescheiden in grau.

Graue Zellen in versteinerter MuschelFotos: Lutz Meyer

Lutz Meyer ist Texter und Autor. Schwerpunktthemen sind Gesundheit, Bauen und Philosophie.