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Gesicht im Sandstein

War da ein menschlicher Künstler am Werk – oder war die Natur selbst der Künstler? Diese Frage stellt man sich im stillgelegten Steinbruch Schrievers Kuhle in den Baumbergen bei Münster. Denn mitten an der Wand, aus der vor vielen Jahrzehnten Steine für den Wiederaufbau des Münsteraner Doms nach dem 2. Weltkrieg gebrochen wurden, prangt heute ein Gesicht. Ein Auge ist deutlich erkennbar, das andere ist entweder Opfer der Verwitterung geworden oder ist nie da gewesen. Gut zu erkennen sind aber ein Mund und angedeutete Locken.

Wer war der Künstler?

Vielleicht soll es an die Steinbrecher erinnern, die in den Steinbrüchen zu Tode kamen, als der Sandstein noch mühsam per Hand abgebaut und mit Pferd und Wagen abtransportiert wurde? Oder hat sich der unbekannte Künstler sogar selbst dort in der Steinwand als Portrait verewigt? Wie auch immer, sicher ist nur, dass das Gesicht im Stein die Phantasie anregt. Wenn an einem lauen Abend mit schwerer Gewitterluft noch die Fledermäuse, die in den Ritzen hausen, schwirren, schweifen die Gedanken sogar ins Reich der Märchen.

Dann wäre das Steingesicht ein wunderbarer Stoff für eine düstere Geschichte, die mit einem versteinerten Bösewicht enden könnte.

Geheimnisse der Natur

So wie das Steingesicht in Schrievers Kuhle gibt es viele Geheimnisse in der Natur. Man muss nur mit wachem Verstand, offenen Augen und einem neugierigen Blick durch Wald und Flur streifen, um sie zu entdecken.

Foto: Nicole Hein

Nicole Hein ist freie Journalistin und Autorin mit den Schwerpunkten Gesundheit, Steuern, Lebensart & Wohnen.

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