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Ockergelber Sand soweit das Auge reicht. Im Vordergrund umweht er ein blaues Phantasie-Tier mit großen Ohren und die durchdringend gelben Augen des naturalistisch gezeichneten Pumas. Wo mag der Sand herkommen? Farbe und Struktur erinnern an Wüstensand. An die feinen orangefarbenen Mineralkörner, die in der Sahara zu finden sind. Mit neun Millionen Quadratkilometern ist sie die größte Trockenwüste der Erde – und die größte Staubquelle. Jedes Jahr wehen von dort um die 500 Millionen Tonnen Sand teils tausende Kilometer weit in verschiedene Erdteile. Sogar bis nach Deutschland und noch weiter über die Nord- und Ostsee bis nach Skandinavien geht die Reise.

Spektakuläre Sonnenauf- und -untergänge

Seine Mineralpartikel düngen z. B. die Meere und verbessern die Böden im Amazonas. In Deutschland hat der Wüstensand kaum direkte Folgen, weil er sich zu hoch in der Atmosphäre befindet. Allerdings können die Teilchen, weil sie das Licht streuen, für spektakuläre Sonnenauf- und -untergänge sorgen. Wenn es regnet, dann erreichen die Partikel den Boden und landen als gelblicher Rückstand auf Oberflächen. Im Mittelalter nannte man das Blutregen. Damals war das ein böses Omen. Heute haben eigentlich nur Autofahrer ein Problem mit dem Wüstensand: Sie müssen ihn mit viel Wasser abspülen, sonst wirken die feinen Körnchen wie Schleifpapier und ruinieren den Lack.

Sand soweit das Auge reicht

An Autolack denkt der Puma aus dem Bild sehr wahrscheinlich nicht. Eher an sein Abendessen. Und das blaue Tier? Was seinen Blick fesselt, bleibt für den Betrachter hinter dem Schleier aus ockerfarbenen Sand verborgen.

 

Bild: Jörg Hein

 

Jörg Hein ist Gastautor.  Er ist Hobbyzeichner und arbeitet in der IT-Branche.

 

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