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Zwei Materialien in nur scheinbarem Kontrast: Baumberger Kalksandstein und Glas. Beides ist von Menschenhand bearbeitet. Während der Sandstein die Form, die man ihm gab, noch bewahrt, hat das Glas seine ursprüngliche Form – Flaschen, Gläser – längst verloren, zunächst zu Scherben zerbrochen, dann verschliffen durch Wasser und Sand.

Es ist leicht vorstellbar, dass das Glas – schreitet der Erosionsprozess weiter voran – sich in ein Sediment verwandelt, aus dem in Jahrmillionen und vermengt mit kalkhaltigen Schalenresten abgestorbener Muscheln, Seeigel und Krebse dann Kalksandstein würde. Dieser Kalksandstein würde Landschaften formen und als Baumaterial für Kathedralen und ganze Städte dienen.

Was mich immer wieder in Erstaunen versetzt: Man zählt heute 118 Elemente. Aus diesen nicht einmal zehn Dutzend Grundstoffen formt sich die unendliche Vielfalt unserer Welt und des Universums. Alles was es braucht, sind chemische Reaktionen – also in den Atomen begründete Kombinationsmöglichkeiten – sowie einige physikalische Rahmenbedingungen wie Wärme und Druck. Gut, und ein wenig Zeit.

Es grenzt nicht an Zauberei, es ist Zauberei.

 

Foto: Lutz Meyer

Lutz Meyer ist Texter und Autor. Schwerpunktthemen sind Gesundheit, Bauen und Philosophie.

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