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Zeitreise

Es gibt genügend Gründe, sich im Hier und Jetzt nicht immer wohl zu fühlen. Doch wohin? Die Lösung: Eine Zeitreise. Ganz ohne Zeitmaschine überwinden wir die Grenzen von Raum und Zeit. Mühelos.

Eine Zeitreise starten

Besonders günstig sind solchen Experimenten die Zeiten im Jahr, in denen sich schon immer und überall die Pforten der Wahrnehmung öffneten und die Menschen empfänglicher wurden. Die Zeit der Sonnenwenden, der Tagundnachtgleichen und explizit die der Rauhnächte.

Die Einstimmung in die Zeitreise ist schlicht und erfordert keinen großen Aufwand: Ein paar Texte und Musik aus längst vergangenen Epochen, ein Lagerfeuer (ersatzweise Kerzenlicht), altehrwürdige Getränke und Speisen. Psychoaktive Substanzen in Maßen oder das Räuchern von Harzen und Kräutern können den Prozess begünstigen, sind aber keine Bedingung. Die Kleidung sollte leicht und bequem sein, nicht einengend. Alle denkbaren Störquellen (allen voran Smartphones) werden ausgeschaltet.

Und dann heißt es, sich einfach dem überlassen, was da aus der Weite von Raum und Zeit anbranden will. Man kann dieses Abenteuer allein unternehmen, zu zweit, oder mit anderen empfänglichen Geistern. Viel geredet werden sollte währenddessen nicht. Wenn nach einer langen oder auch kurzen Weile alle wieder am Ausgangspunkt angelangt sind, wird berichtet. Heiterkeit oder Erstaunen erfasst dann oft die Zeitreisenden.

Geleitworte zur weiteren Einstimmung:

Die Welt ist im Menschen mit ihrer Geschichte und Vorgeschichte, in ihm ist das Labyrinth und ist die Sphinx, die ihm die Fragen stellt. (Etrnst Jünger, An der Zeitmauer, Kap. 109)

Träume sind Schäume – aus dem Unendlichen. (Ernst Jünger, Strahlungen 21.12.1944)

Die Erde will in ihrem vollen Umfang, mit Kern und Schale, will in ihrer Beseelung erkannt werden. Dazu sucht sie Geister, die ihre Schlüssel sind. (Ernst Jünger, An der Zeitmauer, Kap. 129)

Foto: Lutz Meyer

Lutz Meyer ist Texter und Autor. Schwerpunktthemen sind Gesundheit, Bauen und Philosophie.