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Ob die von der Bundesregierung mit eiskaltem Vorsatz herbeigeführte Energieversorgungs- und Energiekostenkrise uns im Herbst und Winter mit voller Wucht trifft oder man in Berlin doch noch kalte Füße bekommt, sei dahingestellt. Unabhängig davon ist es immer sinnvoll, sich über Alternativen Gedanken zu machen – nicht nur zu dieser Art von Politik, sondern auch über alternative Wärmequellen.

Aus der Glut geboren, für die Hitze gemacht

Im Inneren unseres Planeten ist es höllenhaft heiß – vieles von dem, was wir an der Erdoberfläche als Stein ansprechen, ist wenige Kilometer unter unseren Füßen ein glühend heißer Gesteinsbrei, der nur gelegentlich – in Form von Vulkanausbrüchen – an die Oberfläche tritt, dort rasch abkühlt und erstarrt. Eines dieser Gesteine vulkanischen Ursprungs ist Basalt. Basalt findet in unserer Zivilisation vielfältige Anwendung, vor allem als Baustoff. Daneben leistet er auch in Saunen und Schwitzhütten gute Dienste. Denn Basalt speichert Wärme nicht nur besser als jeder andere Stein, er neigt beim Erhitzen auch nicht zum Zerspringen. Beides unterscheidet ihn deutlich etwa von Kalksedimenten oder Feuerstein. Uns interessiert im Zusammenhang mit Minusgraden draußen die Kombination beider Eigenschaften: Wärmespeicherfähigkeit und Stabilität.

Heizungsmodell „Schwitzhütte“

Nehmen wir nun einmal an, fossile Brennstoffe wie Gas oder Erdöl stehen mitten im kältesten Winter aus irgendeinem Grund gerade länger nicht zur Verfügung oder sind nicht mehr erschwinglich. Und zufälligerweise bricht zeitgleich auch noch das durch die vorsätzliche Abschaltung verlässlicher Energieerzeugungsquellen ohnehin etwas fragil gewordene Stromversorgungsnetz zusammen, sodass die zuletzt massenhaft eingekauften Heizlüfter nichts nützen, weil eben kein Strom mehr aus der Steckdose kommt. Was dann? Solaranlagen auf dem Dach, mobile Generatoren mit Lithiumbatterien und Solarpanel, private Windrädchen im Garten oder auch ein Holzofen bzw. Kamin können dann für ein wenig Wärme und Licht sorgen. Doch was, wenn man auch dies alles nicht hat oder nicht nutzen kann? In diesem Fall kann das arachische und seit Jahrtausenden bewährte Heizungsmodell „Schwitzhütte“ Anwendung finden. Was benötigt man dafür?

  • einen hinreichend großen Holzvorrat zum Verfeuern (den kann man sich anlegen auch wenn man keinen Kamin hat)
  • eine sichere Feuerstelle im Außenbereich (Garten, Terrasse…)
  • 10 bis 12 große Basaltsteine à 1 bis 1,5 kg oder 20 Kilo kleine Basaltsteine (gibt es sackweise im Saunabedarf)
  • eine Schaufel (zur Sicherheit beim Transport der heißen Steine empfiehlt sich eine stählerne Hallenser Randleistenschaufel)
  • eine hitzebeständige Unterlage für den Innenbereich

Man legt den Basalt auf die Feuerstelle und entzündet ein Holzfeuer darüber, das man für eine gute Stunde bei nicht zu kleiner Flamme unterhält. Danach entnimmt man die Steine mit der Schaufel aus der Glut und transportiert sie vorsichtig zur vorbereiteten hitzebeständigen Unterlage im Hausinneren. Die Steine haben nun eine Temperatur von ca. 200 bis 300 Grad, die sie als gute Wärmespeicher nicht schlagartig, sondern über einen längeren Zeitraum an die Umgebung abgeben. Im Inneren einer kleinen, gut isolierten Schwitzhütte könnte man so mühelos 100 Grad erzeugen, was wir aber gar nicht wollen. 20 Grad reichen uns vollauf. Und genau diese Temperatur sollte man in einem Raum mittlerer Größe auf diese Weise auch für einige Stunden zum gemütlichen Aufwärmen erzeugen können. Alternativ kann man mit den glühendheißen Steinen übrigens auch Wasser in Sekundenschnelle zum Kochen bringen für Tee, Kaffee oder ein leckeres Süppchen.

Diese Zeilen wurden, wie die Überschrift schon zeigt, an einem warmen Sommertag niedergeschrieben. Zu einem Selbstversuch fehlt mir angesichts der sommerlichen Wärme die Motivation. Aber ich werde ihn an einem der ersten kühlen Herbsttage nachholen und dann genauestens Protokoll führen und hier darüber berichten.

Foto: Lutz Meyer

Lutz Meyer ist Texter und Autor. Schwerpunktthemen sind Gesundheit, Bauen und Philosophie.

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